Knoblauchrauke (Alliaria petiolata)
- Andrea

- 2. Juni
- 3 Min. Lesezeit

Die Knoblauchrauke ist eines der ersten Wildkräuter, das nach der Schneeschmelze erscheint. Jedes Jahr aufs Neue kann ich es kaum erwarten, sie endlich zu entdecken. Nach dem langen Winter sehne ich mich nach frischem Grün auf meinem Teller Ich weiß nicht, wie ich es anders beschreiben soll – aber eventuell versteht mich ja der ein oder andere.
Früher erzählte man sich das Heiler und Kräuterfrauen die Knoblauchrauke als eine besondere Gabe der Naturgeister sahen. Sie hinterließen oft ein kleines Bündel Knoblauchrauke als Dank für die Naturgeister für ihre Heilenden Kräfte. Jäger nutzen sie als Zeichen des Respekts gegenüber dem Waldgeistern, und rieben sich damit die Hände ein um sich mit Naturkräften zu verbinden.
Wo kommt die Knoblauchrauke her und wie sieht sie aus?

Die Knoblauchkauke kommt aus Europa und Westasien, sie ist eines der ältesten Wildkräuter. Und so hat sie sich im laufe der Zeit sogar bis nach Neuseeland durch geschlagen. Die Knoblauchrauke gehört zur Familie der Kreuzblütler. Die Knoblauchrauke ist eine zweijährige Pflanze, das heißt, sie wächst im ersten Jahr als kleine Rosette, und ihre Blätter sind rund bis nierenförmige und leicht gekräuselt. Im Zweiten Jahr sind die oberen Blätter dreieckig bis herzförmig, gezackt und erinnern an kleine Brennnesselblätter. Beim Zerreiben der Blätter riecht es deutlich nach Knoblauch. Der Stängel bildet sich auch erst im zweiten Jahr und kann zwischen 30 und 100cm hoch werden. Er ist dünn, leicht behaart und kann sich leicht verzweigen. Die Blütezeit ist zwischen April bis Juni. Es sind kleine, weiße vierblättrige Blüten, die in lockeren Büscheln am oberen Teil des Krautes sitzen.
Wo findet man die Knoblauchrauke?
Sie liebt nährstoffreichen, feuchte Böden auf halbschattige bis schattige Lichtungen. Man findet die Knoblauchrauka aber auch im Gärten, Hecken und am Wegrand.
Knoblauchrauke sicher erkennen
Blätter: Herz- bis nierenförmig, gezackt, riechen nach Knoblauch.
Stängel: Aufrecht, kantig, bis 1 m hoch.
Blüten: Weiß, vierblättrig (Kreuzblütler), blüht April–Juni.
Früchte: Schmale, aufrechte Schoten mit schwarzen Samen.
Doppelgänger:
Gefleckter Schierling (Aethusa cynapium, Hundspetersilie) Hochgiftig!
Schierling (Conium maculatum) Hochgiftig!
Rauken-Arten (z. B. Behaarte Kresse, Rorippa-Arten) nicht Hochgiftig aber unverträglich
Wenn du dir nicht sicher bist, zerreibe die Blätter, wenn es nicht nach Knoblauch riecht. Finger weg!
Die Geschichten in der Naturheilkunde und als Nahrungsmittel
Als Nahrungsmitte:
Forscher entdecken in 6000 Jahre alten Tontöpfen Spuren von Knoblauchrauke, als reden wir hier von der Mittleren Steinzeit. Die Blätter und Samen wurden vermutlich als Gewürz verwendet.
Auch die Römer schätzen die Knoblauchrauke und nutzen sie wie Senf oder Kresse zum verfeinern von Fleisch, Fisch oder Eintöpfen.
Im Mittelalter wurde die Koblauchrauke von den Bauern sehr geschätzt vor allem in den ärmlicheren Regionen wo Gewürze nicht immer zu Verfügung standen. Sie fand ihre Anwendung in Suppen, Eintöpfen, Brotaufstrichen oder als Salat. Zudem galt sie als fasten-freundliches Gewürz da sie den Geschmack von Speisen verbessert, ohne Tierische Produkte zu enthalten.
Mit zunehmender Verbreitung des Knoblauch geriet sie allerdings etwas in Vergessenheit bis Kriege und Hungersnöte sie wieder zum Vorschein brachten. Und genau wie damals kann man sie heute nutzen in Pesto oder Dip's in Frühlingssalaten oder Kräuterbutter.
In der Naturheilkunde:
Schon in der Antike schätze man die Knoblauchrauke für ihr antiseptische und verdauungsfördernden Eigenschaft. Die Blätter wurden direkt auf auch Schürf- oder Schnittwunden gelegt. Sie dienten als verdauungsfördernden um fettige Speisen bekömmlich zu machen. Und glaubte das sie Magen Darmbeschwerden lindern könnte.
Die Mönchen und Nonnen des Mittelalter schätzen das Stärkende und heilende Kraut sehr. Hier wurde Knoblauchraucke in Form von Tee oder Sirup bei Erkältungskrankheiten und Husten verabreicht sowie bei Blasen und Nierenleiden. Und die Blätter wurden bei entzündeten Insektenstichen aufgelegt.
Durch die Entwicklung der Modernen Medizin Verlor die Knoblauchrauke an Bedeutung. Doch die Landbevölkerung schätze sie weiterhin. Und das nicht ohne Grund, durch seine antibakterielle und entzündungshemmenden Eigenschaften ist es ein Geschenk der Natur. Und durch das enthaltene Alliin (Senfölgykosid) ist es ein natürliches Antibiotikum.
Die Knoblauchrauke war einst eine wichtige Heilpflanze und wird heute wieder vermehrt als natürliches Antibiotikum, Verdauungshilfe und Atemwegsstänker geschätzt.





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