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Grundrezept für Tinkturen

Aktualisiert: 16. März


Bei einer Tinktur geben Kräuter, Wurzeln oder Harze ihre wertvollen Wirkstoffe frei

Was ist eine Tinktur?


Eine Tinktur entsteht, wenn man Pflanzmaterial mit Alkohol extrahiert. Dabei geben Kräuter, Wurzeln oder Harze ihre wertvollen Wirkstoffe frei – ganz anders als bei Auszügen in Öl. Die Tinktur ist eine konzentrierte Form der Pflanzenkraft.


Welcher Alkohol wird verwendet?


Der Alkoholgehalt ist entscheidend für ein gelungenes Mazerat. Der Alkohol sollte mindestens 38 % vol. betragen. Je härter das Pflanzenmaterial, desto stärker muss der Alkohol sein, um alle gewünschten Wirkstoffe zu extrahieren.


  • Für Blüten reicht ein milder Alkohol wie Wodka oder Korn mit 38 % vol.

  • Für Rinden und Wurzeln eignet sich unvergällter Weingeist (Ansatzschnaps) mit 50–70 % vol., erhältlich in der Apotheke oder online.

  • Für Harze, Propolis oder Weihrauch braucht es einen noch stärkeren Alkohol (70–95 % vol.).


Vorteile von Tinkturen:


Je härter das Pflanzenmaterial, desto stärker muss der Alkohol sein

  • Der Alkohol löst besonders viele wertvolle Wirkstoffe aus den Pflanzen.

  • Tinkturen sind lange haltbar und behalten ihre Wirkung über Jahre.

  • Sie sind effektiver als Tees, da sie eine höhere Konzentration an Wirkstoffen enthalten.

  • Die Herstellung ist einfach und unkompliziert.

  • Tinkturen können auch äußerlich angewendet werden – verdünnt als Kompresse, Waschung oder pur zur Desinfektion und Wundreinigung.

  • Sie lassen sich in kleinen Mengen einnehmen (10–50 Tropfen pro Tag, verdünnt mit Wasser oder Tee).


Nachteile:


  • Tinkturen sind nicht geeignet für Kinder, Schwangere, Epileptiker oder Menschen, die empfindlich auf Alkohol reagieren.


So stellst du deine eigene Tinktur her:


Du benötigst:


  • 20 g frisches oder 10 g getrocknetes Pflanzenmaterial

  • 100 ml passenden Alkohol (siehe oben)

  • Eine dunkle Flasche mit offenem Hals


Schritt-für-Schritt-Anleitung:


  1. Achte darauf, dass das Pflanzenmaterial frisch und unbeschädigt ist. Zerkleinere es und gib es in die Flasche.

  2. Gieße den Alkohol über das Pflanzenmaterial, sodass es vollständig bedeckt ist.

  3. Lass die Mischung mindestens 14 Tage an einem lichtgeschützten Ort ziehen. Schüttle die Flasche 1-2 Mal täglich, damit sich die Wirkstoffe gut lösen können.

  4. Tipp: Je härter das Material, desto länger kann es ziehen – so gewinnst du die stärksten Auszüge.

  5. Nach der Ziehzeit filterst du die Tinktur durch ein Teesieb oder eine Kompresse, um alle Rückstände zu entfernen.

  6. Fülle die fertige Tinktur in dunkle Pipettenflaschen ab, um sie in kleinen Mengen zu dosieren. Beschrifte die Flasche unbedingt mit dem Inhalt und dem Alkoholgehalt – so vermeidest du Missverständnisse!


Haltbarkeit:


Tinkturen sind mindestens ein Jahr haltbar. Danach können sie langsam ihre Wirksamkeit verlieren.


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