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Scharbockskraut (Ficaria verna)

Aktualisiert: 16. März


Titelbild

Die Geschichte dieses Krautes reicht weit zurück. Und egal in welche Kultur man auch eintaucht so hatte das Scharbockskraut immer etwas mit Erneuerung, Hoffnung und Neubeginn zu tun. Es bedeutete den Übergang von dem langen, kalten, dunklen und entbehrlichen Winter in den Beginn von neuem Wachstum.

So feierten die Kelten Anfang Februar „Imbolc“ womit sie die Göttin Brigit ehrten. Sie ist die Göttin, der Fruchtbarkeit, Heilkunst, Poesie und des Handwerks. „Imbolc“ markiert den Beginn des Frühjahrs, eine Zeit des Neubeginns und der Erneuerung der Natur.


Wo kommt der Scharbockskraut her und wie sieht er aus?


Wenn die Blätter des Scharbocks so aussehen, kann man sie essen

Das Scharbockskraut stammt aus Mitteleuropa und ist ein Heimisches Wildkraut. Es ist eine Invasive Pflanze und kommt mit vielen klimatischen Verhältnissen zurecht. Sogar im Hochgebirge Kann man das Scharbockskraut zu finden bis zu einen Höhe von 2000 Meter.


Das Scharbockskraut gehört zu der Familie der Hahnenfußgewächse. Oft schon im Februar zeigen sich die sattgrünen, fleischigen, glänzenden Blätter. Meist breiten sie sich zu größeren Teppichen aus, so dass du die nierenförmigen, auch herzförmigen Blätter eigentlich nicht übersehen kannst. Dies ist auch der Beste Zeitpunkt für die Ernte der vitaminspendenden Blätter.

Ab März (je nach Witterung) strecken dann die leuchtend gelben Blüten, die aussehen wie kleine Sterne, ihre Köpfchen der Sonne entgegen.


Wo findet man den Scharbockskraut?


Auf feuchten Plätzen, Laubwäldern, Bachläufen und Ufern.


So erkennst du Scharbockskraut sicher


  • Blätter: Herzförmig, glatt, glänzend, fleischig, nicht gezackt.

  • Blüte: Sternförmig, leuchtend gelb, 8–12 Blütenblätter, früh im Jahr.

  • Stängel: Kriechend, glatt, oft mit Wurzelknöllchen.

  • Giftigkeit: Vor der Blüte essbar, danach giftig!


Merke: „Glänzende Herzblätter = Scharbockskraut, aber Vorsicht nach der Blüte!

Wenn du das Scharbockskraut nicht sicher bestimmen kannst, las es lieber stehen. Den es gibt genug giftige Doppelgänger.


Doppelgänger:


  • Buschwindröschen (Anemone nemorosa) – Hochgiftig!

  • Hahnenfuß-Arten (Ranunculus spec.) – Giftig!

  • Sumpfdotterblume (Caltha palustris) – Giftig!

  • Gelbes Windröschen (Anemone ranunculoides) – Giftig!


Die Geschichte des Scharbockskraut als Nahrungsmittel und in der Naturheilkunde


Als Nahrungsmittel:


Das Scharbockskraut war für die Menschen im Frühling ein Geschenk da der Großteil der Vorrate aufgebracht und frische Lebensmittel knapp waren.

Verursacht durch den langen Winter litten die Menschen an chronische Müdigkeit, Muskelschmerzen, entzündetes Zahnfleisch, Darmblutungen, schlaffe Haut – das sind alles Symptome, die sich, wie wir heute wissen, auf Lichtmangel und Vitamin-C Defizit zurückführen lassen. So war das Scharbockskraut eine wichtige vitaminreiche und nahrhafte, wenn auch etwas bittere Gemüsequelle.


Die frischen jungen Blätter gehören im Frühjahr unbedingt in die Küche. Man kann sie vielfältige verwenden in Salat, Suppe, Gemüse oder Kräuterbutter.


Hier noch ein wichtiger Hinweis zu Ernte:


Wenn der Scharbock zum blühen beginnt, sollte man die Finger weg lassen

Sobald die hübschen gelben Blüten erscheinen darf nicht mehr geerntet werde.

Sobald die Blüte erscheint bildet die Pflanze, die zur Familie der Hahnenfußgewächse gehört, das gifte Protoanemonin aus. Dabei handelt es sich um einen Stoff, der bei Hautkontakt Reizungen, Schleimhautreizungen bis hin zu Blasenbildung verursachen kann. Außerdem kann es Erbrechen / Durchfall auslösen. 

Als Faustregel gilt eine Handvoll Scharbockskraut pro Tag für einen Erwachsenen. Da jeder Mensch unterschiedlich ist, kannst du deine persönliche Menge, welche du gut verträgst, auch selbst austesten. Dazu die Blätter pur essen und aufhören, wenn der Geschmack unangenehm wird oder der Körper über andere Signale stopp sagt.


In der Naturheilkunde:


In der Volksheilkunde wurde das Scharbockskraut gegen Skorbut eingesetzt. Eine Vitamin-C-Mangelkrankheit und war vor allem bei Seeleuten auf langen Seereisen ein ernstes Problem. Diese Krankheit steckt auch schon im Namen der Pflanze den als „Scharbock“ bezeichnete man früher die Krankheit Skorbut. Des weiteren wurde das Scharbockskraut auch bei Gicht, Rheuma und Verdauungsstörungen eingesetzt. Es hatte auch den Ruf als entgiftendes Mittel und soll den Körper vor „schlechten Säften“ reinigen.

Heute spielt es in der Medizin eher ein untergeordnete Rolle und wird so gut wie dar nicht mehr verwendet.


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