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Öl-Auszug herstellen

Aktualisiert: 16. März


Titelbild

Einen Öl-Auszug herzustellen ist ganz einfach – das hat mir meine Tante beigebracht, als ich 13 Jahre alt war. Ein Öl-Auszug dient dazu, die öllöslichen Pflanzenstoffe aus den Pflanzenteilen zu lösen und in das Öl zu übertragen.


Was du dafür brauchst:


  • 30 g frische oder 15 g getrocknete Kräuter

  • 100 ml fettes Öl (z. B. Olivenöl)

  • Ein Einmachglas mit passendem Deckel


Es gibt zwei Möglichkeiten, einen Öl-Auszug herzustellen: den Kaltauszug und den Warmauszug. Ich empfehle, immer einen Kaltauszug zu machen. Dieser braucht zwar etwas mehr Zeit, aber es lohnt sich. Einen Warmauszug mache ich nur, wenn es schnell gehen muss.


Kaltauszug:


Zuerst werden die Kräuter gut zerkleinert, damit die Pflanzenzellen aufbrechen und die wertvollen Stoffe freigesetzt werden. Dann gibst du das Pflanzenmaterial in ein Glas und bedeckst es mit dem fetten Öl. Verschließe das Glas und lass es mindestens 3 Wochen an einem hellen, aber sonnengeschützten Ort ziehen. Schüttle das Glas zwischendurch immer mal wieder, damit sich die Pflanzenstoffe gut im Öl lösen können.


Öl-Mazerat mit Ringelblumen

Wichtiger Hinweis: Wenn du mit frischen Kräutern arbeitest, solltest du das Glas nicht sofort vollständig verschließen, da sich sonst Schimmel bilden kann. Frische Kräuter enthalten noch viel Feuchtigkeit. Lege ein Stück Küchenkrepp über das Glas und verschließe es mit einem Gummiband. Nach etwa einer Woche kannst du den Deckel aufsetzen und das Glas für weitere zwei Wochen ziehen lassen.


Warmauszug


Für den Warmauszug gibst du die gut zerkleinerten Kräuter in das Glas und gießt sie mit dem fetten Öl auf. Stelle das Glas dann in ein Wasserbad und erhitze es auf etwa 50°C. Achte darauf, dass die Temperatur nicht über 50°C steigt, da die Pflanzenstoffe sehr hitzeempfindlich sind und bei zu hoher Temperatur zerstört werden können. Sobald das Öl 50°C erreicht hat, stell den Herd aus und lass das Öl abkühlen. Wiederhole diesen Vorgang 2-3 Mal.

Wer öfter mit Warmauszügen arbeitet, kann sich ein Salbenstöfchen zulegen oder sogar selbst eines bauen. Da ich keines kaufen konnte, habe ich mir ein Stöfchen aus meiner Duftlampe umfunktioniert – das funktioniert genauso gut wie ein echtes Salbenstöfchen. Der Vorgang ist der gleiche wie oben beschrieben, nur dass du hier mit einem Teelicht statt mit dem Wasserbad arbeitest.


Öl filtern und aufbewahren


Nach der Auszugszeit filterst du das fertige Öl. Dazu eignen sich Kaffee- oder Teefilter gut. Achte darauf, das Pflanzenmaterial nicht auszudrücken, da sonst Feuchtigkeit oder Trübstoffe ins Öl gelangen könnten. Das Öl ist nun fertig und kann entweder zu einer Salbe weiterverarbeitet oder als Massageöl genutzt werden.

Wenn du das Öl nicht gleich verwenden möchtest, kannst du es in dunkle, saubere Flaschen abfüllen. Beschrifte die Flasche mit dem Datum, dem verwendeten Kraut und dem Öl, das du benutzt hast. In der Regel ist der Ölauszug so lange haltbar wie das Mindesthaltbarkeitsdatum des verwendeten fetten Öls.


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