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Johanniskraut (Hypericum perforatum)


Auch das Johanniskraut ist eine Pflanze voller Magie und Mythen. Schon über Jahrtausend sind wir Menschen damit verbunden. Besonders zur Zeit um die Sommersonnwende am 21. Juli entfaltet es seine voll Kraft.

Auch das Johanniskraut ist eine Pflanze voller Magie und Mythen. Schon über Jahrtausend sind wir Menschen damit verbunden. Besonders zur Zeit um die Sommersonnwende am 21. Juli entfaltet es seine voll Kraft.


Bei den Kelten wurde es das Sonnenkraut genannt und mit dem Lichtgott Lugh in Verbindung gebracht. Man glaubt das des Johanniskraut die kraft der Sonne speichert und die Dunkelheit vertreibt.

In anderen Sagen wird erzählt, das dass Johanniskraut aus den Tränen der Sonne entstanden sei, um den Menschen vor der Dunkelheit zu schützen.


Das Johanniskraut ist ein Symbol für Licht, Schutz und Heilung und wenn du es dir genau ansiehst, strahlt es das auch aus.


Wo kommt das Johanneskraut her und wie sieht es aus? 



Ursprünglich stammt das Johanniskraut aus Europa, Nordafrika und Nordasien. Aber durch seine Wiederstandfähigkeit und vielseitigen Nutzen hat es sich in weiten Teilen der Welt verbreitet.

Das Johanniskraut stammt aus der Familie der Johanniskrautgewächse die Weltweit ca. 500 verschiedene Arten kennt. Es ist ein Sonnenanbeter und wächst gerne auf kalkhaltigen, nährstoffreichen Böden.

Das Johanniskraut ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe von 30 bis 100cm erreichen kann. Seine Stängel sind stabil, verzweigt und Kantig, mit zwei markanten Längenrillen. Er fühlt sich leicht holzig an und wächst aufrecht. Die Blätter sind oval bis lanzettlich, gegeneinander angeordnet und 1-3 cm lang. Wenn man die Blätter gegen das Licht hält, sieht man winzige durchscheinende Punkte, das sind die Öldrüsen. An den Rändern befinden sich manchmal dunkle Punkte, die weitere Inhaltsstoffe enthalten.

Die goldgelben, leuchtenden Blüten haben fünf Blätter. Sie sind leicht ungleichmäßig und haben feine schwarze Punkte am Rand. Die Staubblätter sind auffällig und zu kleinen Büscheln gruppiert. Zerreibt man die Blüten tritt ein rötlicher Saft aus.

Nach der Blütezeit bilden sich kapselartige Früchte , die winzige, braune Samen enthalten. Diese kann der Wind ganz leicht davon tragen.

Blüten: Gelb, fünf Blütenblätter, beim Zerreiben färbt sich der Finger rot (Hypericin)

So erkennst du Johanniskraut


  • Blätter: Oval, gegenständig, mit durchscheinenden Punkten (Öldrüsen)

  • Stängel: Zwei Längsrillen, verzweigt, aufrecht

  • Blüten: Gelb, fünf Blütenblätter, beim Zerreiben färbt sich der Finger rot (Hypericin)

  • Standort: Sonnige Wiesen, Waldränder, Wegränder


Doppelgänger:


  • Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum)

  • Großblütiges Johanniskraut (Hypericum calycinum)

  • Behaartes Johanniskraut (Hypericum hirsutum)

  • Bitteres Kreuzkraut (Senecio jacobaea) Giftig


Die Geschichte des Johanniskraut als Nahrungsmittel und in der Naturheilkunde


Als Nahrungsmittel:


Die Tatsache das Johanniskraut früher sogar als Nahrungsmittel genutzt wurde hat mich sehr überrascht, das war mir nicht bekannt. Es spielte in den Jahrhunderten zwar nie eine Hauptrolle aber den noch wurde es genutzt.


In ländlichen Gegenden wurden die jungen Blätter und Blüten roh in Salaten oder als Zutat für Kräutersuppen verwendet. Ihr leicht bitterer, harziger Geschmack machte sie allerdings eher zu einem seltenen Genuss.

In einigen Regionen Europas gab es Bräuche, Johanniskraut mit Brot, Butter oder Honig zu kombinieren.


Aber Vorsicht bei übermäßigem Verzehr! Johanniskraut kann die Haut lichtempfindlicher machen (Photosensibilisierung). In großen Mengen sollte es daher nicht roh verzehrt werden.


Und auch wenn es essbar ist und nicht giftig, muss man ja nicht alles essen.


In der Naturheilkunde:


Das Johanniskraut gehört zu den ältesten Heilkräutern der Welt. Seit Jahrtausend wird es zur Behandlung von Wunden, Nervenleiden oder depressiven Verstimmungen eingesetzt.


Hippokrates 460 v. Ch. beschrieb es als wertvolles Kraut zur Behandlung von Wunden, Verbrennungen und innerer Unruhe und sowie Dioskurides 1. Jh. n. Ch auch. Plinius der Ältere 23 n. Ch. beschriebt es etwas anders. Er berichtete über die schützende Wirkung gegen böse Geister. Ich nehme an er meinte damit Depressionen.

 

Im Mittelalter spielte es eine große Rolle in der Klostermedizin. Hildegard von Bingen beschriebt das Kraut als Stärkungsmittel für die Nerven und verschrieb es bei innerer Unruhe, Schlafstörungen und Angstzuständen. Des weiteren wurde es zur Wundheilung und Verbrennungen eingesetzt oder bei Prellungen. Das gewonnene Rotöl als Salbe wirkte entzündungshemmendes und schmerzlindernd.

Paracelsus (1493–1541) erkannte die besondere Wirkung von Johanniskraut auf die Psyche und nannte es ein „Arznei für die Seele“.


Mit der Entwicklung der Medizin in der Renaissance wurde Johanniskraut zunehmend bei Melancholie und seelischen Leiden eingesetzt. In dieser Zeit entstanden die ersten wissenschaftlichen Aufzeichnungen über die stimmungsaufhellende Wirkung der Pflanze.


Heute ist Johanniskraut eines der bekanntesten pflanzlichen Mittel gegen leichte bis mittelschwere Depressionen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass die enthaltenen Hypericine und Flavonoide den Serotoninspiegel im Gehirn beeinflussen und somit eine stimmungsaufhellende Wirkung haben.

Aber Vorsicht, Johanniskraut kann die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen und Wechselwirkungen mit Medikamenten haben.

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